Im Süden von Coromandel Peninsula

Und wieder einige ereignisreiche Tage hinter uns.

Nachdem wir haufenweise Anfragen an sogenannte Wwoofing-Farmen geschickt hatten, aber von allen eine Absage bekamen, widmeten wir uns wieder der Hauptsache unserer Reise, dem einfachen Leben des Touristen.
Einer der wohl berühmtesten Strände Neuseelands ist der „Hot Water Beach“, welcher nur 2 Stunden vor und nach der „Low Tide“ (Ebbe) zugänglich ist und, da er zu den touristischen Hauptzielen gehört, in eben dieser Zeit maßlos überfüllt ist. Die Besonderheit, die ihn von all den anderen zwar schönen, aber lange nicht so berühmten Stränden Neuseelands abhebt, ist, dass sobald man ein Loch in ihn gräbt, dieses sich aufgrund irgendwelcher vulkanischen Aktivitäten mit warmem Wasser füllt. Von warmem Wasser waren wir nicht allzu beeindruckt und auch sein touristischer Wert schreckte uns eher ab, trotzdem sahen wir ein, dass wir als pflichtbewusste Touristen uns so etwas nicht entgehen lassen konnten und machten uns auf den Weg dorthin.

Warmes Wasser war untertrieben. An manchen Stellen war das Wasser nur wenige Grad vom Kochen entfernt. Alle Stellen mit halbwegs erträglichen Wassertemperaturen rund um die eigentlichen Hotspots waren bereits an pünktlichere Touristen vergeben, die sich das Schlammloch, indem sie lagen, mit einem Sandwall eingezäunt hatten, um andere Menschen von ihrem Territorium fernzuhalten.

Wenn man in Neuseeland in der Wildnis ein größeres Geschäft erledigen möchte, so muss man ein Loch graben. Mindestens 20 cm tief und nicht weniger als 50 m von irgendwelchen Flüssen entfernt. Bisher hatten wir immer das Glück uns zumindest in der Nähe von einer öffentlichen Toilette zu befinden, doch für den Notfall hatten wir uns eine 4$-Handschippe gekauft.

Mit genau dieser Schippe standen wir nun am „Hot Water Beach“ zwischen den anderen Touristen, die sich für 10$ riesige Spaten ausgeliehen hatten, und versuchten mit ihr ein Loch zu graben in das zumindest unsere Füße passten. Unsere (eigentlich nur Eriks) Anstrengungen wurden immer wieder von den Wellen des Meeres und dem schlammigen Boden zunichte gemacht. Wir fanden ein verlassenes Loch und nach kurzem Eintunken unserer Füße auch den Grund dafür. Das Wasser war kochend heiß. Trotzdem glücklich machten wir uns mit zerkochten Füßen auf den Rückweg zu unserem Auto. Der „Hot Water Beach“ ist toll, ich kann ihn nur weiter empfehlen.

Am nächsten Tag machten wir nahe dem Campingplatz, den wir für die Nacht auserkoren hatten, eine Wanderung zu einem Wasserfall. Wir befanden uns keine 15km von der nächsten Stadt entfernt und doch kam es einem so vor als wäre man im tiefsten Dschungel weit ab jeder Zivilisation. Die Route verlief größten Teils unter den schützenden Blättern eines unglaublich dichten Regenwalds,
Wir liefen durch trockene Flussbetten und auf schlammigen Trampelpfaden. Wir hatten keine Karte und die Beschilderung war eher mangelhaft, weswegen wir, nachdem wir einige Zeit auf irgendwelchen Motorcross-Strecken herumgeirrt waren, beschlossen den Rückweg anzutreten. Es fing an zu regnen trockene Flussbetten waren Plötzlich gar nicht mehr so trocken, und schlammige Trampelpfade verwandelten sich in einen alles verschlingenden Morast. Nass, dreckig und angeschlagen kehrten wir zu unserem Auto zurück mit ein paar schönen Fotos vom Wasserfall.

Von den Strapazen haben wir uns einen Tag am Waihi Beach entspannt. Plan für heute: Angel kaufen, Fischen gehen. Die nette Rezeptionistin empfahl uns das mal zu probieren. Bei ihnen gebe es hier nur noch Fisch, weil sie so viel fangen würden, erwähnte sie nach einem mitleidigen Blick auf unsere Nudeln, auf die wir eine Dose Nudeln in Tomatensauce als Saucenersatz gekippt hatten.
Von Fisch zum Abendbrot sind wir aber noch eine Angel, mehrere Stunden am Strand und haufenweise Internet-Tutorials, wie man Fische säubert und essbar macht, entfernt.

Petri Heil.
Flo

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